Charline K. (w, 20), Gera
FamStand/Kinder: vergeben/ keine Kinder
gelernter Beruf/Studienfach: Duales Studium „Soziale Dienste“
zuletzt tätig als: Sozialpädagogin, Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung für Delinquente
– Vollzeit
KRANKENGESCHICHTE
1. Diagnose am: 25.09.2014 (Verdacht) Eingangsdruck (Höhe): keine Messung
lzt. Messung: 216.02.2015 Druckhöhe: 27 cm/H2O
Medikation/Dosierung: Seit 25.09. 1x tägl. 25 mg Topiramat, seit 16.02.2015 2x tägl. 50 mg Topiramat
Shunt? Nein
Augen betroffen? Sehstärke abgenommen, gestaute Venen, tränende Augen, verschwommenes Sehen
Beschwerden z.Zt.: starke, tägliche, episodische Kopfschmerzen, linksseitig, tränende Augen, Schwindel, Übelkeit, 1x pro Monat Migräne
sonstige Krankheiten/Medikation unabhängig von IH: Polyzystisches Ovarialsyndrom
7 Jahre Schmerzen und niemand wollte helfen!
Hallo,
ich leide seit meinem 13. Lebensjahr an starken Migräneattacken. Es begann mit einmal monatlich und endete mit einmal wöchtlich starken Kopfschmerzen über einen Zeitraum von 3-4 Tagen. Lichtempfindlichkeit, Geräusche waren unerträglich, Übelkeit und Erbrechen. Klassische Migräne eben. Daraufhin ging ich des öfteren zu meinem Hausarzt, welcher mich zunächst mit Paracetamol und Aspirin behandelte, bis es nicht mehr anschlug. Danach folgte Migraflux und Triptane. Nachdem nichts mehr half, kam er auf die Idee mir Beta Blocker zu verschreiben, an dieser Stelle bat ich ihn darum, doch bitte erstmal nach einer Ursache zuschauen. Ich kam mit 15 zum Neurologen und es wurde ein EEG durchgeführt. Die Hirnströme im vorderen Bereich des Kopfes seien unnormal, stellte der Arzt damals fest und schickte mich mit Verdacht auf einen Hirntumor am selbigen Tag zum MRT. Dort konnte „zum Glück“ nichts gefunden werden und man schickte mich wieder nach Hause. „Zum Glück“..weil ich nun genauso schlau war wie vorher. Mein Hausarzt pumpte mich weiterhin mit Schmerzmitteln voll und ich versuchte so gut es ging mein Abitur zu bestehen. 2013 zog ich zum Studium nach Thüringen und die Kopfschmerzbeschwerden wurden nicht besser, sondern wandelten sich. Die Migräne blieb weitestgehend aus, dafür überkamen mich nun täglich 2-3 Kopfschmerzattacken, welche über einen Zeitraum von manchmal nur 10 min. bis Stunden anhielten. Sie sind ausschließlich linksseitig und lösen starke Übelkeit sowie Aufgentränen und Schwindelgefühl aus. Auch sehe ich in dieser Zeit stark verschwommen. Ein Freund meiner Eltern machte mich mit einem Neurologen aus Berlin bekannt, welcher sich meiner Beschwerden endlich annahm. Er machte etliche Untersuchungen und stand wieder vor der Verdachtsdiagnose eines Hirntumors. Nachdem ich mich beim Augenarzt vorstellte, bemerkte dieser die Stauung meiner Venen. Beim MRT konnte wieder nichts gefunden werden und somit erzählte mir der Arzt von dem sogenannte Pseudotumor Cerebri. Er wollte mir die Lumbalpunktion ersparen, falls es umsonst sein sollte und gab mir Topiramat mit nach Hause. Ich sollte zunächst 25mg täglich nehmen und wenn sich nach einem Monat keine Besserung einstellt, dann müsste ich mich stationär aufnehmen lassen, um alles weitere zu klären. Gesagt getan, innerhalb des einen Monats verlief alles wunderbar. Ich hatte kaum noch Beschwerden und konnte meine Arbeit endlich mal wieder genießen. Doch nach dem Monat kamen alle Symptome auf einen Schlag zurück. Somit bekam ich einen Notfalltermin bei einer Neurologin in Gera. Diese schloß IIH sofort aus und tendierte zum Cluster-Kopfschmerz. Ich wurde 2 Tage später in eine Klinik eingewiesen, um zu testen, ob ich auf Sauerstoff anschlage. Dies verlief neagtiv. Die Schmerzen wurden nach der Einnahme von Sauerstoff nur schlimmer. Nachdem Nitrospray gestestet wurde, bekam ich extrem starke Kopfschmerzen und wurde stündlich mit anderen Tabletten gefüttert, um zu sehen, welche anschlagen. Nachdem wieder nichts geholfen hatte und ich schon fast entlassen werden sollte, ohne Diagnose, wollte der Chefarzt nun doch eine Lumbalpunktion durchführen lassen. Diese ergab einen Wert von 27, trotz drei monatiger Einnahme von Topiramat. Meine Dosis wurde nun auf 2x 50 mg Topiramat hochgeschraubt, da ich mich von der Alternative Glaupax, ständig übergeben musste.
Nun wurde ich mit der Diagnose IIH nach Hause geschickt und einer Packung Tabletten. Jetzt weiß ich zwar was in meinem Kopf vor sich geht, aber wirklich aufgeklärt hat mich niemand über die Erkrankung. Momentan habe ich wieder gehäuft Kopfschmerzen und weiß langsam nicht mehr was ich tun soll. Sobald ich zur Neurologin gehe, wird einfach die Dosis hochgesetzt. Ich muss aber dazu sagen, dass ich ein Duales Studium absolviere und mit straffälligen Jugendlichen arbeite. Ich muss immer konzentriert sein und darf mir keine Fehler erlauben, deshalb bin ich nicht begeistert davon, mich weiterhin ohne Ende mit Tabletten vollzupumpen.