Maja (w, 33), Kiel

FamStand/Kinder: verheiratet/(noch) keine

gelernter Beruf/Studienfach: Bürokauffrau
zuletzt tätig als: kaufm. Angestellte tätig in Vollzeit

 

KRANKENGESCHICHTE

1. Diagnose am: 2005 Eingangsdruck (Höhe): ca. 35
lzt. Messung: lange her Druckhöhe: ca. 35
Medikation/Dosierung: am Anfang war es eine Diamox pro Tag. Ging hoch auf 2 x täglich. Später Acemit zusätzlich, das vertrug ich aber nicht, dann Wechsel auf Venlafaxin (Antidepressivum). Hab die Dosierung nicht mehr im Kopf. Ich glaube 75mg.
Shunt? Einen Shunt hab ich nicht und er stand auch nie zur Debatte. Glücklicherweise.
Augen betroffen? Ich habe heute keine Stauungspapillen mehr und auch keine Beschwerden.
Beschwerden z.Zt.:
sonstige Krankheiten/Medikation unabhängig von IH: keine

Meine persönliche Geschichte
Meine Diagnose erhielt ich mit 25 im Jahr 2005 und es zog mir den Boden unter den Füßen weg.
Es war eine Routineuntersuchung als Brillenträger beim Augenarzt. Meine Ärztin holte jedoch während der Untersuchung einen Kollegen zu Rat, da sie ihre Diagnose bestätigt wissen wollte. Ich saß da wie ein kleines Kind. Die Diagnose wurde bestätigt und ich erhielt eine Überweisung ins UKSH. Von da an hat mein Leben einen Wandel gemacht und das obwohl ich keinerlei Beschwerden hatte. Kopfschmerzen, Schwindel und andere Symptome waren für mich ein absolutes Fremdwort.
Mein Aufenthalt im Universitätsklinikum war nervenaufreibend.
– Apnoescreening
– Punktionen
– Diverse MRTs
– Sonographie
Alle diese Untersuchungen bestätigten den Verdacht.
Ich wurde nach 10 Tagen entlassen mit Diamox und der Aussage, ich solle im nächsten Jahr 30 kg abnehmen. Somit begann mein Kampf… „DAS ABNEHMEN“.
Ich habe mein Gewicht von 123 kg auf 93 kg in einem Jahr reduziert und hatte sogar Erfolg gegen IH. Ich durfte meine Medikamente absetzen und meine Stauungspapillen gingen weiter zurück bis auf einen normalen Wert. Ich hatte von den Ärzten die Aussage bekommen, dass die Krankheit bei Frauen zwischen 25 – 30 am häufigsten auftritt und klammerte mich an diese Aussage. Ich hatte die Hoffnung, dass mit 30 Jahren dann Schluss ist und da bei den Routineuntersuchungen immer alles o.k. war, geriet die Krankheit bei mir in Vergessenheit.
Ich ließ mich gehen und habe wieder zugenommen und somit kam IH auch wieder zurück. 2010 litt ich vermehrt unter Kopfschmerzen und mein Hausarzt überwies mich sofort wieder ins UKSH. Hier wurde meine Befürchtung bestätigt, meine Krankheit hatte mich eingeholt. Ich wurde sofort wieder mehrfach punktiert und diverse MRTs wurden gemacht. Und wieder eine Entlassung mit Tabletten und der Aussage: „Sie müssen abnehmen!“. Ich habe immer, wenn die Beschwerden wieder größer wurden, das Krankenhaus alleine wieder aufgesucht, da ich in Kiel keinen Arzt meines Vertrauens fand. Jeder Aufenthalt dort war für mich ein Horror! MRT, Punktion, MRT… das ist der Ablauf in der Uniklinik in Kiel. Im MRT habe ich mittlerweile die Nervosität verloren, die Punktion ist jedoch immer wieder das Schlimmste, was ich bisher erlebt habe.
Neurologen sind bekanntlich überall schwer zu finden, zumindest einen, der auch Ahnung von IH hat. Erst durch meinen Mann, den ich 2009 kennenlernte, habe ich meine Neurologin gefunden. Der hat mir ganz klare Anweisung gegeben und Empfehlungen von diversen Ernährungsberatungen, denn wenn man einmal „dick“ war, ist es schwer, das auch allein zu schaffen, abzunehmen und auch zu halten.
Je mehr ich abnahm, desto weniger Beschwerden hatte ich, der Schwindel ging irgendwann ganz von allein, nur den Kopfschmerz wurde ich nicht los. Diverse Medikamente halfen nicht. Meine Neurologin hat mir keine Schmerzmittel mehr verschrieben, da sie sagte, ich hätte nur einen Erinnerungsschmerz. Aber andere Ärzte versorgten mich mit Ibuprofen und Novalgin. Irgendwann bin ich jedoch auch zu der Erkenntnis gekommen, dass es so nicht weitergehen kann.
2012 ließ ich mich auf den Versuch ein, Antidepressiva zu nehmen, um den Erinnerungsschmerz zu unterdrücken. Und es war genau diesen Versuch echt wert!
Ich bin nach knapp 3 Jahren endlich wieder beschwerdefrei!
Was mir persönlich auch immer sehr hilft, ist der Austausch mit Gleichgesinnten. Das Treffen im Februar 2013 war für mich sehr wichtig. Endlich haben die Namen auch Gesichter bekommen und man konnte sich stundenlang unterhalten und das nicht nur über die Krankheit, denn die sollte es niemals schaffen im Mittelpunkt unseres Lebens zu stehen! Leider habe ich die Erfahrung gemacht, das IH genau das bei vielen schafft, umso glücklicher bin ich, dass ich ein „leichter“ Fall bin.
Ich wurde im Juni 2013 schwanger. Als ich davon erfuhr, reduzierte ich alles auf 0. Das Kind habe ich leider verloren, was laut Ärzten jedoch nicht unbedingt mit den Medikamenten in Zusammenhang stehen muss. Seit August 2013 bin nun frei von jeglicher Chemie. Und mir geht es gut!
Ich gebe die Hoffnung nicht auf, IH besiegt zu haben! Auch wenn man ja erst nach 5 Jahren als „geheilt“ gilt. Das wäre dann 2018.

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