Julia St. (w, 23), Großraum München
27.02.2013
Julia St. (w, 23) aus Großraum München
FamStand / Kind: ledig, 0 Kinder
gelernter Beruf/Studienfach:Gesundheits- und Krankenpflegerin/ Studium in der Pflege
zuletzt tätig als: Gesundheits- und Krankenpflegerin (Vollzeit)
KRANKENGESCHICHTE
1. Diagnose am: 01.02.2010 Eingangsdruck (Höhe): >25
lzt. Messung: 05.12.2012 Druckhöhe: 98
Medikation/Dosierung: Fentanyl 50 qg, Venlafaxin retard 150 mg, Novalgintbl. 3g, Lasix 80 mg. Früher: 2g Diamox, Topamax 200 mg
Shunt? Ventrikoperitonealenshunt seit 18.5.2012
Augen betroffen? Ja. Linksseitig blind, rechtsseitig Gesichtsfeldeinschränkungen (2% Gesichtsfeld) und Visusminderung (0,2)
Beschwerden z.Zt.: Hochdruckschmerzen vermehrt beim Liegen
sonstige Krankheiten/Medikation unabhängig von IH: keine
Meine persönliche Geschichte
Die Welt wird dunkel
Plötzlich wache ich schweiß gebadet auf, unglaubliche Schmerzen im Kopf. Noch nie habe ich sowas gefühlt und sie gehen nicht weg – die Schmerzen bleiben. Nach mehreren Arztbesuchen und Untersuchungen hatte man immer noch keine Ahnung was ich habe – also bilde ich mir alles nur ein! Es ist alles nur in meinem Kopf – wie wörtlich das sein kann, erfuhr ich im Februar 2010 (nach 6 Monaten leiden) in der Notaufnahme. Diagnose Intrakranielle Hypertension! Erster Kommentar: Jetzt erstmal schön Gewicht verlieren und täglich Tabletten schlucken.
Gesagt getan.
Nach knapp 9 Tagen merkte ich wie meine Augen schlechter werden… Ist das Stress? Kommt es von den Tabletten. Also wieder zum Arzt – nein ich habe Stauungspapillen. Na super!
Viele Lumbalpunktionen folgten (bis zum heutigen Zeitpunkt 90 Stück), ich nahm 40 kg ab und es wurde nicht besser – im Gegenteil es verschlimmerte sich.
Nach langem Hin- und Her wurde mir ein VP-Shunt gelegt, welcher mir sehr gut half. Nur für meine Augen war es einfach schon fast zu spät.
Als ich dann nach 6 Monaten ohne Schmerzen im Bett saß und mir Übel wurde und Blut aus meinen Ohren kam rief ich den Notarzt, welcher mich sofort in die Klinik brachte – Hirnblutung mit Shuntverschluss. 3 Operationen (bei der letzten wurde der linke Sehnerv entfernt) und 4 Wochen später ging es zur Rehabilitation, da aufgrund der Blutung eine linksseitige Lähmung aufgetreten ist. 5 Wochen Reha mit inkompetenten (darf man das so schreiben? Naja, sie kannten meine Krankheit nicht und behandelten mich meiner Meinung nach falsch und hörten nicht zu) Ärzten, geht es mir besser und ich kann auch wieder ans Arbeiten denken…
Mein Behinderungsgrad war vor den Revisionen auf 50 ohne Merkzeichen… Beantragt ist jetzt 100 mit den versch. Merkzeichen.
Für die Verarbeitung des Erlebten werde ich wohl noch Zeit benötigen, aber ich bin froh dass ich Gleichgesinnte gefunden habe die wissen was ich durchgemacht habe!
Ich hoffe, dass ich jetzt lange mit meinem Shunt (der Hugo heißt) leben kann.