Therapie
Die Bandbreite der Therapieoptionen ist begrenzt und nur geringfügig wissenschaftlich erforscht. Das therapeutisch wichtigste Ziel ist ein Erblinden zu verhindern. Laufende augenärztliche Kontrollen sind daher sehr wichtig.
Regelmäßige Lumbalpunktionen zur Druckentlastung und -überprüfung, Medikation mit Diuretika (=ausschwemmende Medikamente), Gewichtsreduktion, Vermeidung von Risikofaktoren wie die Einnahme von Vitamin A, hormonellen Verhütungsmitteln und hirndrucksteigernden Medikamenten oder auch chirurgische Intervention durch das Legen eines Stents oder Shunts (=implantiertes Liquor-Ableitsystem) sind ein paar Beispiele der individuell sehr verschiedenen Therapieoptionen.
Die wichtigsten Therapieansätze werden auf den folgenden Unterseiten noch vertieft dargestellt.
Medikamente
Hauptsächlich werden entwässernde Medikamente (Diuretika) verwendet, die somit indirekt hirndrucksenkend wirken. Ergänzend gibt es gute Möglichkeiten zur Kontrolle der Dauerkopfschmerzen durch Analgetika, Antidepressiva und Antiepileptika. Recht neu ist der Therapieansatz mit dem Somatostatinanalogon Octreotid.
Lumbalpunktion
Eine sehr rasche Interventionsmöglichkeit ist die Lumbalpunktion, bei der im Sitzen eine Hohlnadel durch die Lendenwirbel in den Duralsack geführt wird. Das tropfenweise Ablassen der Liquorflüssigkeit kann den Hirndruck schnell und verlässlich senken. Es wird außerdem regelmäßig eine Druckmessung (im Liegen!) durchgeführt. Die Liquorflüssigkeit wird ergänzend auf Veränderungen untersucht.
Shunts und Stents
Der Shunt ist ein kleines Gerät, das in den Körper implantiert wird und regelmäßig den Hirndruck kontrolliert. Überschreitet dieser einen bestimmten Wert, wird automatisch Hirnwasser in die Bauchhöhle abgelassen. Die VP-Shunt-Variante wird neurochirurgisch am Kopf platziert; die LP-Shunt-Variante sitzt am unteren Rücken.
Ein Stent hingegen wird chirurgisch an eine zuvor angiographierte Engstelle (Stenose) des venösen Hirnsinus geführt und dort entfaltet. Die Engstelle wird so offen gehalten bzw. erweitert, was den Liquorfluss begünstigt und den Druck reduziert.